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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

noch im Europawahlkampf haben Sie in vielen Wahlkampfreden die Bürokratie der EU angeprangert. Sie kritisierten die Verbotskultur der EU, die ständige Regulierungswut, den Zentralismus. Auch wenn ich sonst oft nicht Ihrer Meinung bin – mit dieser Kritik sprachen Sie mir wie wohl vielen Bürgern aus der Seele.

Doch Worten müssen bekanntlich auch Taten folgen. Ganze 300 Arbeitsplätze am Eichstätter Standort von OSRAM sollen gestrichen werden, weil dem Leuchtmittelhersteller nach dem Glühbirnen-Verbot der EU ein ganzer Geschäftszweig wegzubrechen droht. Spätestens jetzt schlägt die Stunde eines glaubwürdigen Ministerpräsidenten.

Ich appelliere deshalb an Sie: Fahren Sie nach Brüssel. Werfen Sie das Gewicht Bayerns in die Waagschale und überzeugen Sie die EU, dieses Verbot zu kippen. Treten Sie gleichzeitig mit OSRAM in Verhandlungen, um die Arbeitsplätze an den Standorten von OSRAM in Bayern zu erhalten. Zeigen Sie den Beschäftigten dieses Traditionsunternehmens, dass sich Politiker nicht erst ab mehreren tausend Mitarbeitern für Sie und Ihre Arbeitsplätze einsetzen. Es geht um 300 Schicksale, teilweise um ganze Familien, die ihren Broterwerb bei OSRAM bestreiten. Jeder einzelne hat es verdient, dass man für ihn und seine Zukunftschancen kämpft.

Mit freundlichen Grüßen,
Jutta Herzner-Tomei